Wie komme ich auf die ganzen Ideen zu meinen Büchern? Das ist wohl eine der häufigsten Fragen, die mir als Autorin gestellt werden.
Im Auto.
Beim Waldspaziergang.
Am Schreibtisch.
Auf der Arbeit.
Im Zug.
Unter der Dusche.
Beim Serien schauen.
Im Bett.
In der Stadt.
Auf dem Klo.
Beim Nichts-tun.
Nachts. Tagsüber.
Ideen lassen sich nicht planen
Kreativität lässt sich nicht in Schubladen schieben und zu bestimmten Zeiten planen. Also doch, manche Menschen können das tatsächlich – mit genug Routine lässt sich vieles erarbeiten –, aber das heißt nicht, dass sie die Kreativität die restliche Zeit aus ihrem Leben verbannen können.
Nur weil der Chef im Hauptjob sagt, dass man sich auf seine Arbeit zu konzentrieren hat – und man das auch tut – heißt das noch lange nicht, dass man seinem Unterbewusstsein verbieten kann, zu arbeiten. Ideen überfallen einen oftmals unvorbereitet und ungeplant. Und aus Erfahrung weiß ich, dass es dann besser ist, sie direkt aufzuschreiben, statt sie bis zum Feierabend im Kopf herumzutragen, und entsprechend die ganze Zeit davon abgelenkt zu sein. Eine schnelle Notiz, um sicher zu sein, dass man die Idee nicht vergisst, lenkt einen deutlich weniger ab, als sich darum Sorgen zu machen, dass man den Einfall bis zum Abend wieder vergessen hat und sie daher immer wieder in Gedanken durchgeht.
Ideen-Blockaden lassen sich nicht mit Gewalt lösen
Natürlich gibt es aber auch Zeiten, in denen man verzweifelt nach einer Idee sucht und sich einfach keine finden lässt. So schwer es auch ist, in diesen Fällen ist das Beste, das man tun kann, sich zurückzulehnen und zu entspannen. Je verkrampfter man auf der Suche nach Inspiration ist, desto weiter entfernt sie sich nämlich.
In diesen Fällen versuche ich mich abzulenken und eine Weile nicht darüber nachzudenken. Manchmal dauert es nur ein paar Tage, manchmal aber auch mehrere Wochen, bis sich diese Blockade schließlich endlich auflöst – unerwartet und ungeplant, wie es mit Inspiration meistens ist.
Auf die kleinen Dinge im Alltag achten
Tatsächlich findet man am besten Inspiration, wenn man mit offenen Augen und Ohren durch den Alltag geht. Kleinigkeiten, denen man oftmals kaum oder gar keine Beachtung schenkt, können wahre Goldgruben sein und womöglich ein ganzes Buch zur Folge haben.
Zwei Tiere, die in der Luft oder im Garten miteinander spielen.
Ein Schatten, den man beim Autofahren für den Bruchteil einer Sekunde an einem vorbeihuscht.
Das Gespräch mit Freunden beim Essen.
So viele Situationen, so viele Möglichkeiten.
Zu viele Ideen können auch anstrengend sein
Dank all diesen Fundgruben an Inspiration, spuken mir zu jeder Zeit mehrere Buchideen im Kopf herum. Selten sind es weniger als drei Geschichten, die Druck machen, weil sie endlich aufgeschrieben werden wollen. Während sie in Warteposition verharren müssen, weil erst ein anderes Manuskript abgeschlossen werden muss – und dann kommt natürlich die schwere Frage, welche dieser Geschichten als nächstes drankommen darf …
Wenn die Ideen während des Schreibens ausgehen …
Schwieriger ist es, innerhalb eines Projekts immer wieder herauszufinden, was als nächstes passiert. Da ich in den meisten Fällen nur eine gaaaanz grobe Struktur habe, was in einem Buch passieren soll, muss ich während des Schreibens in Erfahrung bringen, wie es weitergeht. Und hierbei komme ich in der Tat gelegentlich ins Stocken.
Diese Phasen der scheinbaren Blockade auszusitzen, um sie zu überwinden, ist jedes Mal eine Herausforderung. Nicht selten muss ich mich selbst zur Ruhe rufen und mich daran erinnern, dass es an der Zeit ist, einen Schritt zurückzutreten, durchzuatmen und abzuwarten. Früher oder später kommt der Zeitpunkt, da sich der Knoten löst und ich dank einer neuen Plotidee zurück in meinen Schreibfluss finde.
Wie ich zu den Ideen meiner bisherigen Bücher kam
Übrigens:
Unter dem Mondlicht ist tatsächlich allein dadurch entstanden, dass ich auf dem Weg zur Arbeit am Straßenrand einen Pickup habe stehen sehen und vor meinem inneren Auge ein Wolf auf der Ladefläche stand, der von einem Mann heruntergeführt wurde. (Eine ähnliche Szene erlebt auch Maja im ersten Kapitel.)
Das Kapitel mit dem Tod in Witches of Chicago – Erde und Feuer ist von einem Lied inspiriert.
Während meines Studiums habe ich für ein paar Monate einen Schwertkampfkurs besucht, der mir für die Kampfszenen in der Trilogie Kriegerin der Nacht gute Dienste erwiesen hat – auch wenn wir innerhalb dieser vergleichsweise wenigen Wochen bei weitem nicht die Fähigkeiten erlangt haben wie sie sich Gwendolyn und ihre Gefährten zu eigen gemacht haben.







